Mit dem Motorrad durch Patagonien (Chile/Argentinien)

Motorradverladung bei Kühne & Nagel in München 

 

Wulf holte mich mit seinem Transit von zu Hause ab. Wir luden mein Motorrad ein und fuhren zuerst nach Bad Ditzenbach. Dort nahmen wir Wolf-Dieter mit seinem Motorradanhänger mit und fuhren zu Kühne & Nagel nach München, wo sich sich alle Tourteilnehmer der Patagonien-Tour mit ihren Motorrädern sammelten. Dann begann das Beladen des Containers. Mein Motorrad kam zuerst rein und nach ca. 3 Stunden waren alle drin und der Container wurde losgeschickt.

Unsere Tour:


 

Nach dem Nachtflug von Frankfurt nach Sao Paulo ging es dann um 9 Uhr morgens weiter. Gleich nach dem Start hatte man einen guten Blick auf die Millionenstadt. Nach 3 Stunden flogen wir dann kurz vor Santiago bei tollem Wetter über die Anden vorbei am Berg Cerro Aconcagua, dem höchsten Berg in Südamerika. Nachdem wir ziemlich spät in Santiago ankamen war Jonathan mit den anderen Tourteilnehmern schon weg und wir mussten ein Taxi nach Valparaiso zu unserem Hostal Residencia Duc nehmen. Dort trafen wir die anderen und nach einigem Warten machten wir uns auf den Weg zum Zollamt um die Papiere für die Motorräder zu bekommen. Nachdem wir die notwendigen Papiere unterzeichnet hatten machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum Hafen. Der Container mit den Motorrädern befand sich im Containerhafen und es dauerte dann bis spät am Abend bis wir die Motorräder wieder hatten und der Check vom Zoll durchgeführt worden war. 

 

In Valparaiso besuchten wir den zentralen Platz und an vielen Stellen in der Stadt findet man interessante Wandmalareien und Graffitis. Nach einer Aufnahme von einem der vielen Aufzüge von Valparaiso ging es endlich los Richtung Süden und bald hatten wir den ersten Stop am Meer. Wir schauten uns einige der kleineren Orte an der Straße entlang des Pazifiks an und fuhren bei wolkenlosem Himmel durch wunderschöne Landschaften. Eigentlich wollten wir auf den Campingplatz in Matanzas, wo wir am Strand auf die anderen warteten und den Surfern zusahen, doch der Campingplatz war ausgebucht. Deswegen fuhren wir weiter auf den Campingplatz von Rapel und es war schon fast dunkel als wir ankamen und die Zelte aufbauten. Jürgen, der Veranstalter der Reise, ist auch gleichzeitig Tour-Koch und man muss sein Essen einfach loben. In all den Tagen, die wir miteinander verbrachten gab es sehr abwechslungsreiches Essen ohne Wiederholungen. 

 

Am nächsten Tag machten wir Rast in dem kleineren Ort Llico und man hatte vom dortigen Restaurant am Strand eine wunderschöne Aussicht. Der Weg nach Llico und von dort weiter waren Schotterstraßen, die teilweise äußerst anspruchsvoll zu fahren waren. Immer wieder musste man stehend fahren um sandige oder sehr steinhaltige Abschnitte zu durchfahren. In Constitucion befindet sich diese kleine "Outdoor"-Kirche mit den 3 Sitzreihen. In Chanco übernachteten wir auf dem Campingplatz im Naturpark "Reserva National Federico Albert" und am Morgen gab es wie jeden Tag das Briefing für die möglichen Alternativen der Etappen und das Ziel des Tages.

 

Auf dem Campingplatz "Yucatan" in der Nähe von Victoria gab es neben Hühnern, Hunden, Katzen und Schafen auch Lamas. Doch bald ging es weiter ...Unseren ersten Stop an diesem Tag machten wir am Wasserfall "Salto del Indio". Danach ging es in den Nationalpark "Parque de Nieve" und bald sah man den Vulkan Lonquimay. Eigentlich wollten wir am Vulkan Lonnquimay vorbei einen Rundtrip durch verschiedene Andentäler machen, doch es lag noch zu viel Schnee und es gab kein Weiterkommen.  

 

Wir fuhren weiter Richtung Süden vorbei am Vulkan Llaima und mussten unterwegs mehrere dieser Brücken überqueren. Generell wurden die Pisten immer anspruchsvoller mit sehr lockerem Untergrund wie Vulkanasche oder auch Sand. Vom Campingplatz im Nationalpark Conguillio hatte man einen fantastischen Ausblick auf den gleichnamigen See und die schneebedeckten Anden. Jürgen mit seinem Truck und unserem Gepäck fuhr meistens morgens nach und los und wir sahen ihn dann erst am Abend wieder, doch heute wollten wir uns gemeinsam den Lago Verde ansehen. Auf der Weiterfahrt ging es entlang des Vulkans Llaima und auf dem Weg zu unserem Campingplatz "Copacabana" in Pucon passierten wir den Vulkan Villarica.

 

In Pucon mussten wir alle neuen Ersatzreifen aufziehen, weil der argentinische Zoll Gebühren auf neue Reifen erhebt. Ich wechselte also zusammen mit den anderen in einer Werkstatt meine Vorder- und Hinterreifen. Kam mir eigentlich auch entgegen, denn so konnte ich den für Pisten nicht so gut geeigneten Reifen Conti KTC 70 runternehmen und den Heidenau K80 aufziehen lassen. Man merkt dann auf den Pisten auch gleich den Unterschied, besonders das Spurhalten des Vorderreifens hat sich deutlich verbessert und Adrenalinstöße beim Wegrutschen wurden weniger, wenn auch noch immer vorhanden :-). Auf der Weiterfahrt passierten wir wieder schön anzuschauende Vulkane, links der Vulkan Puntiagudo und rechts der Vulkan Osorno.

 

In allen Orten in der Nähe von Vulkanen sind diese Evakuierungsschilder aufgestellt. Dann ging es weiter zu den Thermen von Rincon wo das circa 34° heiße Wasser zum Baden in Zuber geleitet wird. Dort befindet sich auch ein Wasserfall und ein Naturbecken. Am Morgen hing noch der Nebel über dem Lago Puyehue, an dem wir zelteten, und auf der Weiterfahrt konnten wir den gleichnamigen Vulkan sehen. Dieser Vulkan war 2009 ausgebrochen und die Verwüstungen sind auch heute noch deutlich zu sehen. Die Hitze und der Luftdruck hatten ganze Wälder und auch Orte zerstört und viele Personen verloren ihr Leben.

 

Wir kamen an die argentinische Grenze, und es dauerte dann 3,5 Stunden bis alle durch waren. Rechts ist die Fahrzeugschlange zu sehen. Auf der argentinischen Seite wurden die Straßen gleich schlechter, doch auch hier hat man tolle Ausblicke auf Vulkane und entlang der Straße wurde es immer bunter, der Frühling geht hier gerade in den Sommer über. Wir fuhren zu unseren Campingplatz am Lago Mascardi. Dort hatte ich zum ersten Mal auch die Gelegenheit, Fotos von Vögeln zu machen, hier ein Ibis und andere Vögel. Am Morgen gab es eine tolle Sicht auf den Lago Mascardi und die Anden. Auch der Wald wurde schön angestrahlt. Danach machten wir eine Rundfahrt zum Lago Nahuelhuapi, sehr schwer auszusprechen :-). 

 

Auf der Weiterfahrt machten wir zuerst mal einen Abstecher zum Lago Steffens und gingen zum Mittagessen in das Restaurant "El viejo Almacen", in dem ein Teil der Geschichte der hiesigen Indios dargestellt ist. Wir übernachteten am Lago Epuyen in dem auch in einem Baum Papageien nisteten. 

 

Die Landschaft änderte sich von bewaldeten Gebieten zur Steppe und wir fuhren entlang der Ruta 40 gen Süden bei immer kälter werdenden Temperaturen. Die Ruta 40 geht teilweise über mehrere Kilometer Schnur gerade aus und an einer Stelle kreisten Condore im Aufwind. Die Landschaft bot auch ältere Vulkane in tollen Farben. Über die Ruta 259 ging es dann von Argentinien zum Grenzübergang nach Chile.

 

Heute steht Rafting nauf dem Programm, und zwar auf dem Futaleufu, dem in der Weltrangliste 3. schwierigsten Rafting Fluss. Nach einem Gruppenfoto ging es los. Voraus fuhren 2 Sicherungskatamarane und zusätzlich noch ein Kajak, wir waren in 2 Raftingbooten, ich in Boot 2. Zuerst kamen Abschnitte der Kategorie 3 und 4, dann kam der Abschnitt mit Kategorie 5. Man sieht anhand des einen Sicherungskatamarans, wie hoch die Wellen da sind, der Katamaran ist 7 Meter lang. Kaum war das erste Raftingboot in diesem Abschnitt, war es auch schon vorbei, das Boot kenterte. Nun sah man, wie wichtig Sicherungskatamarane und -kajak waren. Sie waren sofort zur Stelle, doch trotzdem gab es Verletzte. Es ging drunter und drüber, man sah aufgrund des Wassers, das über uns herein brach, fast nichts mehr, doch dann waren wir durch ohne zu kentern, ein Stein fiel uns vom Herzen :-). Es gab noch andere Stromschnellen der Kategorie 3 und 4+, doch hatten wir keine weiteren Wasserungen zu beklagen und konnten unsere Boote unbeschädigt an Land bringen. Dort kreisten auch ein paar Kondore in der Luft.

 

Am nächsten Tag ging es weiter auf die Carretera Austral, eine der schönsten Straßen der Welt. Immer wieder waren tolle Landschaften zu bestaunen. Brücken bieten eine willkommene Fotopause, und die Straße führt auch teilweise bis zum Meer. Dort stehen Warntafeln die die Bewohner vor Tsunamnis warnen und den Weg im Notfall aufzeigen. Dann kamen wir im Nationalpark Queulat an. Der liegt im chilenischen Regenwald und tolle Vegetation begleitet uns auf einer Wanderung. Die führt uns auch über eine Hängebrücke zum See, und von dort hat man einen phantastischen Ausblick auf den gleichnamigen Gletscher und die Wasserfälle. Doch auchg das Wetter trübte sich ein und wir mussten dne Abend bei frisch gebackenem Brot in der Hütte verbringen. .

 

In der Nacht hatte es zu regnen begonnen und wir bauten unserer Zelte nass ab und packten sie so gut wie möglich ein und fuhren weiter. Die Carretera Austral führt hier durch ein Regenwaldgebiet, und leider machte der Regenwald seinem Namen alle Ehre. Es regnete den ganzen Vormittag in Strömen und die Pisten waren dadurch ganz schön schwierig zu befahren. Am Nachmittag hörte der Regen glücklicherweise auf, die Sonne kam raus, und wir konnten Zelte und Kleidung auf dem Campingplatz in Puyuhuapi trocknen. Wie eine schöne Silikonfuge aussieht sieht man hier auf dem Campingplatz.

 

Der nächste Tag begann mit tollem Wetter, wenn auch die Temperaturen hier im Süden kaum über die 10 Grad Marke hinausgehen, und bot wieder wunderschöne Aussichten auf die Anden und die Täler. Nach ein paar Fotoaufnahmen im Verlauf der heutigen Tour machten wir Mittagspause in einem zur Imbissbude umgebauten Bus. Immer wieder durchfuhren wir schöne Flusstäler, es gab aber auch viele Baustellen, und an einer mussten wir über eine Stunde auf die Weiterfahrt warten. Und auch Kühe werden entlang der Carretera Austral getrieben, und der Regenwald zeigte sich in seiner ganzen Vielfalt. Es war schon 19:30 Uhr, als wir den Campingplatz in Puerto Rio Tranquillo erreichten, es war sehr kalt und wir gingen im Ort essen und kamen dann zurück, Zelte aufbauen, im dunkeln, und saßen dann noch bis halb eins am Lagerfeuer. Am Morgen waren es dann 2 Grad, aber es gab auch bald tollen Sonnenschein. Aufgrund des hier herrschenden sehr starken Windes sind fast alle Plätze auf dem Campingplatz mit Schutzzäunen aus Holz ausgestattet, was auch wirklich notwendig ist, damit man einigermaßen windgeschützt schlafen konnte. Das Rauschen des Sees war wie Meeresbrandung. Am Morgen fuhren wir dann nochmals in den Ort zum Tanken und Kaffeetrinken.

 

Die Fahrt entlang des Lago General Carrera war grandios, immer wieder hieß es Anhalten zum Fotoshooting. Und bald erreichten wir die chilenisch - argentinische Grenze bei den Ortschaften Chile Chico und Los Antiguos. Nach einer Übernachtung in San Antiguos ging es in Argentinien weiter Richtung Süden, teils auf Schotterpisten, teils auf Teerstraßen, die kilometerlang Schnur gerade durch die karge Vegetation führten. Wir machten eine Tank und Essenspause in Bajo Caracoles, hier mit Hans-Jörg und Helmut, und dann machten uns Warnschilder auf Guanakos aufmerksam. Bald sahen wir die ersten Guanakos am Rande Straße bzw, beim Überqueren der Straße, Luftspiegelungen zeigen weit entfernte andere Fahrzeuge. Während die meisten Guanakos leichtfüßig über die Zäune an der Straße sprangen hat es dieses scheinbar nicht geschafft und blieb hängen und verendete, doch wird andererseits schon wieder Nachwuchs gezeugt.

 

Wir übernachteten auf der Estancia La Angostura, die sehr schön in einer Fluss- un Sumpflandschaft liegt. Dort gab es Pferde, Schafe, Hunde, Katzen, viele Vogelarten, darunter auch Flamingos. Hier wurden auch gerade Schaffelle zum trocknen aufgehängt. Die Weiterfahrt führte uns bei starkem Seitenwind in den Los Glaciares Nationalpark, hier ist das Eingangstor in den Park zu sehen.

 

Wir fuhren nach El Chalten, dem Wander- und Bergsteigerdorf, von dem man die bekannten Berge Cerro Fritz Roy, Cerro Torre und Cerro Morino bewundern kann. Zum ersten Mal seit Valparaiso übernachteten wir nicht im Zelt sondern im Hotel und gingen am Abend zusammen essen. Am nächsten Morgen gingen wir zum Wandern auf dem Weg zum Torre Fritz Roy. Dort trafen wir auch auf die lustig gekleideten Japanerinnen. Wir fotografierten El Chalten von oben doch auf dem Weiterweg fing es immer stärker an zu regnen und wir kehrten bald um. Von den bekannten Bergen bekamen wir keinen zu Gesicht. Nachdem es während der Nacht endlich zu regnen aufhörte gab es morgens wieder sehr schönes Wetter und man hatte auf der Weiterfahrt einen schönen Blick zurück auf El Chalten und den Torre Fitzroy.

 

An einer Aussichtsstelle warteten Füchse auf Abfälle der Menschen, und bald näherten wir uns dem Perito Moreno Gletscher bei El Calafate. Beeindruckend schiebt sich der Gletscher in den Lago Argentina, und besonders interessant ist es wenn Eistürme vom Gletscher in den See fallen. Anhand der Größe der Menschen kann man die Höhe der Abbruchkante von über 50 Meter des Perito Moreno-Glettschers erahnen. Dort wo das Wasser weiß gefärbt ist ist gerade ein Eisbrocken abgebrochen. Nachdem Öl aus dem Simmering der Gabel tropte brachten wir mein Motorrad zu einem Motorradreparateur in El Calafate der den Simmering auch bis zum Folgetag wechselte. Am Abend gingen wir dann in El Calafate erst ein Bier trinken und dann zum Lamm essen, die hier am offenen Feuer gebraten werden. Am nächsten Tag gingen wir auf einen Bootstrip zu weiteren Gletschern, doch das Interessante hier sind auch die Eisberge, die sich vom Gletscher abgetrennt haben. Nach einem Besuch eines Eisberges am Upsala Gletscher fuhren wir noch zum Gletscher Spegazzini. Dort ist die Abbruchkante teilweise sogar noch höher als beim Perito Moreno. 

 

Am Morgen ging es von unserem Zeltplatz am Lago Roca weiter, doch kurz vor El Calafate ging mein Motorrad einfach aus und war nicht wieder zu starten. Vermutlich hatte sich durch das hier schlechtere bzw. verunreinigte Benzin der Benzinfilter zugesetzt und lies nun nicht mehr genug Sprit durch. Jetzt musste das Motorrad leider auf den Hänger, da heute Samstag war und die Motorradwerkstatt in El Calafate erst wieder am Montag öffnete. Nächste Reparaturmöglichkeit ist jetzt in Punta Arenas am Montag. Kurz darauf hatte auch ein anderer Tourteilnehmer Plattfuß, der konnte jedoch vor Ort repariert werden. Wir überquerten wieder die grenze von Argentinien nach Chile und kurz danach machten wir Mittagspause in einer netten Absteige. Und bald waren die ersten Gipfel unseres heutigen Zieles, dem Nationalpark Torres del Paine, zu sehen, hier schön mit Nandus im Vordergrund. Und auch die Guanakos ließen sich blicken und haben hier aufgrund der vielen Touristen auch wenig scheu. Besonders das Guanako im Wasser bot ein tolles Bild, doch wir mussten weiterfahren.

 

Bald erreichten wir den Parkeingang und fanden eine wunderschönen Campingplatz am Lago Azul. Ist es nicht prächtig, morgens aus dem Zelt raus und Blick auf die Torres des Paine? Dort gab es auch ein Wiese mit Lupinien und auch eine sehr seltene Blume, die Pantoffelblume. Danach ging es weiter zum Campingplatz Pehue im Süden vom Nationalpark vorbei an einem kleineren Wasserfall. Der Campingplatz bietet eine spektakuläre Aussicht auf die Cuernos del Paine. Nicht weit entfernt, direkt am Lago Peuhe, wurde die Ansicht noch grandioser. Noch am Abend hatten wir eine interessante Wolkenansicht.

 

Am nächsten Morgen ging es dann direkt nach Punta Arenas, wo wir mein Motorrad bei einer Werkstatt abgaben, die sich speziell mit BMW-Motorrädern auskennt. Während die anderen Richtung Feuerland weiterfuhren blieb ich in Punta Arenas und quartierte mich in dem Hostal Rubio, das auch am Ende unserer Tour auf dem Plan steht, ein. Ich schaute mir die Stadt ein wenig an, diese ist für südamerikanische Verhältnisse sehr sauber und gepflegt. Die Polizei ist in der Innenstadt überall präsent, doch gibt es auch andere Stadtgebiete wo die Leute ihren Rausch auf der Straße ausschlafen. Nachmittags ging ich dann zur Werkstatt und es stellte sich heraus, dass nur verschmutztes Benzin für den Ausfall des Motorrads gesorgt hatten. Nach ein paar Problemen mit der Tankdichtung wurde es etwas spät und ich konnte erst am Folgetag weiterfahren. 

 

Die Straße Richtung Feuerland heißt Ruta del Fin del Mundo, also Straße am Ende der Welt. Mit der Fähre ging es dann rüber nach Feuerland. Ein Schild weißt auf die Zugehörigkeit Feuerlands zu Patagonien hin, was aber nicht von allen so gesehen wird. Die Straße Richtung Süden führt am Atlantischen Ozean entlang. Ich erreichte nach 550 km den für die Gruppe vorgesehehen Campingplatz Hain in Tolhuin und es waren auch schon Tourteilnehmer da. Sie sagten mir, dass es bis nach Ushuaia nur noch 100 km sind. Also da musste ich noch hin. Ich fuhr die 100 km und war somit in der südlichsten Stadt der Welt!

 

Und fuhr aber auch gleich mit anderen Tourteilnehmern, die ich in Ushuaia traf, wieder zum Campingplatz Hain zurück, das waren dann heute 750 km auf dem Motorrad. Dieser Campingplatz ist sehr interessant, allerlei Abfall wurde dort zu künstlerischen Produkten verarbeitet, wie z.B. den Flaschenbäumen. Der Campingplatz liegt direkt am Lago Fagnano, hier herrscht immer sehr starker Wind, wie eigentlich auf ganz Feuerland, und die Temperatur ging auf fast 0 Grad zurück. Ich baute wegen des Windes mein Zelt hinter einem Holzzaun auf. Am Abend bot sich eine tolle Aussicht auf den See. 

 

Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag hatte erst Jürgen mit dem Truck eine Reifenpanne, dann später auch noch Ralf, jetzt schon zum zweiten Mal. Die Piste führte über 2 Pässe mit Serpentinen, und aufgrund des Regens war besonders der erste mit sehr vielen Schlammpassagen, besonders in den Kurven, schwierig zu befahren. Unterwegs kamen wir an einem von Bibern aufgestauten kleinen See vorbei und es lies sich auch einer blicken. 

 

Wir hatten für die Weihnachtstage vom 24. - 26.12. Hütten auf einer Estanzia am westlichen Ende des Lago Fagnano reserviert, doch ich zog es trotzdem vor, im Zelt zu schlafen! Es war auch die bessere Entscheidung, denn der Lärmpegel während der Nacht soll recht laut gewesen sein :-). Am ersten Weihnachtstag gab es Lamm, dieses wurde auf Spieße gesteckt und dann 3,5 Stunden am Feuer gegrillt. Das war vielleicht lecker! Von der Estanzia war es nicht sehr weit zu den Fjorden am Meer. Dort ging es dann nicht mehr weiter, das Ende des Weges und der Welt war erreicht. In der Vergangenheit hatten Walfänger hier ihre gefangenen Wale verarbeitet.

 

Die Weiterfahrt ging wieder durch den Regenwald und die Flechten an den Bäumen boten einen bizarren Anblick. Es hatte wieder geregnet und sowohl das Motorrad als auch der Fahrer wurden ziemlich eingeschlammt. Auf unserer Strecke am Meer entlang fuhren wir auch an einer Pinguinkolonie vorbei. Während die anderen noch eine Nacht auf Feuerland verbrachten, zogen Robert und ich es vor, gleich weiter nach Punta Arenas zu fahren. Leider mussten wir aufgrund einer Siesta 1,5 Stunden an der Tankstelle in Russfin warten, so dass wir die Fähre, die von Porvenir nach Punta Arenas fährt, knapp verpassten. So fuhren wir weitere 300 km um die Bucht und kamen dann gegen 10 Uhr abends in Punta Arenas an.

 

Die Patronon Irma bestand darauf, gleich nach der Ankunft im Hostal Rubio ein Bild an ihrem reich geschmückten Weihnachtsbaum zu machen. Am nächsten Tag machten wir eine Stadtbesichtigung, und an vielen Stellen zieren Bilder die Häuser bzw. Fassaden. Eigentlich ist hier eine glatte Fläche. Dann besuchten wir ein Museum, an dem sowohl das Schiff von Magellan, mit dem er die Weltumsegelung machte und hier Punta Arenas gründete, als Nachbau ausgestellt wird, als auch das Schiff mit dem Darwin Südamerika usw. erkundete. Überall in der Stadt weisen Monumente auf Magelllan und die Landbesitznahme hin.

 

Im Hof des Hostals Rubio sind alle Motorräder geparkt bevor es zum Zoll für den Rücktransport bzw. die Containerbeladung ging. Doch leider war an diesem Tag die Beladung nicht mehr möglich, so dass am Ende Jürgen und Jonathan mit 2 Hafenarbeitern die Beladung alleine vornehmen mussten. So ging es dann am letzten Abend zum gemeinsamen Essen in das Restaurant Luna in Punta Arenas.

Wir haben es leider nicht geschaft, ein Foto mit allen Teilnehmern zu erstellen, deshalb hier zumindest ein Foto mit einem Teil der Mannschaft:

von links nach rechts: Robert, Susanne, Andreas, Jürgen (Reiseveranstalter, Tourguide und Tourkoch), Horst, Wolf-Dieter, Stefan, Martin (ich), Rene, Kayan, Jonathan (Helfer von Jürgen, "Mädchen" für alles), Wolfgang

 

nicht auf dem Bild sind Ralf, Constanze, Thomas, Hans-Jörg, Helmut und Rainer