Fahrt mit der Grande Francia von Hamburg nach Montevideo

Wir sind auf dem Schiff!! Wir waren heute, 21.11.16, um 9 Uhr am Hafen am O'Swaldkai und trafen dann dort auch 3 weitere Paare mit ihren Fahrzeugen, die mit uns die Überfahrt nach Montevideo angehen. Nach der Einfahrt in den Hafenbereich im Konvoi mit Führungsfahrzeug mussten wir vor der Grande Francia warten. Uns war mitgeteilt worden, dass Leute kommen um die Fahrzeuge in das Schiff reinzufahren, was uns eigentlich gar nicht recht war. Doch dann ging alles ganz schnell und wir durften alle selbst rein fahren und die Fahrzeuge nach Einweisung einparken. Die nächste Überraschung kam dann, als wir zu unseren Zimmern geführt wurden. Obwohl wir Innenkabine mit Stockbett gebucht hatten bekamen wir ein Außenzimmer mit Fenster und Einzelbetten. Super, kosten eigentlich 2.000 € mehr :-)

 

Hoffentlich kommen wir auch wie geplant am 25.12.2016 in Montevideo an, denn Christine´s Kinder Dominik und Julia begleiten uns die ersten 3 Wochen auf unserer Reise und deren Flug nach Buenos Aires ist fest gebucht. Dann sollte einem gemeinsamen Weihnachtsfest nichts mehr im Wege stehen,  

 

Hier ist der tatsächliche Verlauf der Schiffspassage :-). Anstatt Dakar direkt nach Vitoria und ein weiterer Halt in Campana, um die Dakar Fahrzeuge auszuladen. Ankunft in Montevideo am 28.12. anstatt am 25.12.2016



Nach dem Betreten der Zimmer gab es um 12 Uhr ein 4-Gang-Mittagessen. Danach durften wir die restlichen Sachen vom Husky holen, immer in Begleitung des Stewards und immer alle zusammen :-). Alle, das sind neben uns noch Kari und Walter mit ihrem Mercedes Benz 911, Natalie und Andrè mit ihrem Mercedes Benz 1113 und Birgit und Udo mit ihrem Toyota HJ79 Pickup.

 

Mittags schauten wir dann beim Beladen mit Containern zu und orientierten uns auf dem Schiff.

 

Um 18 Uhr gab es Abendessen, wieder 4 Gänge, und jetzt warten wir auf die Abfahrt, die um 23 Uhr stattfinden soll. Um 9 Uhr abends haben wir erfahren, dass die Abfahrt auf den nächstem Tag, Dienstag, 22.11.16, 9:30 Uhr verschoben wurde. Auf der einen Seite ist dies eine weitere Verzögerung, auf der anderen Seite können wir nun bei der Abfahrt Hamburg bei Tag sehen und die Verabschiedung in Wedel miterleben. Am nächsten Morgen hatten wir dann einen phantastischen Sonnenaufgang.

 

Pünktlich um 9:30 Uhr ging es dann los. Wir fuhren an der Elbphilharmonie vorbei und an den Landungsbrücken mit tollem Blick auf Hamburg und den Hafen. Dann sahen wir auch noch ein Airbus-Versorgungsflugzeug bei der Landung.

 

Wir gingen noch auf die Brücke und hatten eine angenehme Unterhaltung mit dem Kapitän

Um 18:00 Uhr erreichten wir Tilbury und wir gingen alle raus um das Anlegen mitzuerleben, das besonders durch die nächtlichen Lichtverhältnisse imposant aussah. Das Essen, das normalerweise um 18 Uhr bereit steht, musste dieses Mal warten. Nachts fuhr das Schiff von der Position, wo Container ent- und beladen werden, weiter zu der Stelle, wo die Fahrzeuge und anderes Gerät umgeschlagen wird. Wir konnten zum ersten Mal das Schiff verlassen und von außen fotografieren und sahen zu, wie Tropenhölzer, die in Douala in Kamerun geladen worden sind, ausgeladen wurden

Wir haben feste Essenszeiten: Frühstück um 7 Uhr (wird aber meistens 8 Uhr oder später bis alle da sind J), Mittagessen um 11 Uhr und Abendessen um 18 Uhr. Während das Frühstück eher mager ausfällt sind das Mittag- und Abendessen mit 4 Gängen mehr als ausreichend. Im Speisesaal, der an das Offizierscasino angegliedert ist, befinden sich neben der Couch auch Schränke mit diversen Spielen und viele Bücher und Film-CD´s.

Drogen und Alkohol sind eigentlich strikt verboten, selbst nur der Besitz, das hat sich allerdings, was den Alkohol betrifft, nicht bis zu unserem Zimmer rumgesprochen und wir benutzen das kalte Fenster als Kühlschrank, da der eingebaute nicht funktioniert. Außerdem wird zum Mittagessen Weißwein und zum Abendessen Rotwein serviert.

Auf dem Schiff befindet sich auch ein Fitnessraum mit diversen Geräten die auch recht regelmäßig frequentiert werden

Wir näherten uns Antwerpen durch die Westerschielde und ein Lotse kam an Bord. Kurz vor einer Schleuse waren große Containerschiffe. Die anderen kleineren Schiffe mussten warten, bis wir in der Schleuse waren und fuhren dann auch ein und hinter uns schloss sich die Schleuse. An unserem Anlegeplatz waren schon andere Grimaldi Schiffe. Nachts und auch am nächsten Tag war viel Betrieb, neben dem oberen Autodeck war das Containerdeck auch bald fast leer. Dann wurden wieder Fahrzeuge und Bordverpflegung eingelagert und das Schiff betankt. Bald war das Containerdeck wieder voll mit Containern und Fahrzeugen aller Art. Abends spielten wir Skat und wir mussten auch unsere Autos von Deck 6 nach Deck 2 umstellen, da in Le Havre Ausrüstung für die Paris Dakar Rallye an Bord kommen und die dort lagern soll. Mal gespannt J. Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass aufgrund des termingerechten Eintreffens dieses Materials in Argentinien das Anlaufen des Hafens in Dakar gestrichen wurde und wir in 12 – 13 Tagen direkt von Le Havre nach Vitoria in Brasilien fahren, dafür einen zusätzlichen Stopp in Campana in Argentinien haben werden.

Am Sonntag war der 1. Advent und Christine lies es sich nicht nehmen Weihnachtsservietten auszulegen und die erste Kerze des kleinen Adventskranzes von Elke anzuzünden. Wir gingen auch wieder vom Schiff und fotografierten es von außen, dieses Mal von vorn und konnten nach der Rückkehr kurz in den Maschinenraum schauen

Kurz vor der Ankunft in Le Havre wurde der Lotse per Helikopter eingeflogen. Wir hatten einen tollen Blick auf Le Havre und bald ging es in den Hafen. Dort standen schon die Fahrzeuge (Quad´s, PKW´s, LKW´s) der Rallye Paris Dakar bereit, darunter 20 TV Fahrzeuge. Am nächsten Morgen begann dann die Verladung der Fahrzeuge und es war toll anzusehen, wie die über 400 Fahrzeuge in das Schiff eingefahren wurden. Wir gingen zum ersten Mal richtig weg vom Schiff nach Le Havre und zuerst ins Seemannsheim, denn dort gab es Internet und wir konnten unsere Homepage updaten. Dann besichtigten wir die Kirche St. Joseph, mit 107 m Höhe einer der höchsten Kirchen der Welt. Danach gingen wir noch einkaufen, d.h. unsere Bier- und Maggi-Vorräte ergänzen, denn die nächsten 14 Tage kommen wir nicht mehr an Land. Und jetzt geht es von Le Havre direkt ohne weiteren Zwischenstopp nach Südamerika J

Nach der Abfahrt von Le Havre übernahm Christine das Steuer J und bald, auf Höhe der Biskaya, wurde das Wetter schlechter. Wind kam auf und wir verstauten unseren wertvollen Alkoholvorrat im Kleiderschrank. Nachts war es dann ganz schön wacklig in der Kajüte. Als ein Crew-Mitglied Geburtstag hatte halfen Christine, Birgit und Kari beim Kuchenbacken. Und dann, kurz vor den kanarischen Inseln, zündeten wir die zweite Adventskerze an. Und auch auf der Brücke wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt

Tieren sahen wir nicht so viele, mal einen Delfin oder eine Delfingruppe, mal ein Hammerhai, jedoch zahlreiche fliegenden Fische, die vor dem Schiff flohen und aufgrund der großen Entfernung leider nur unscharf fotografiert werden konnten. Und mitten auf dem Atlantik kamen dann auch Vögel vorbei und rasteten auf den Kranausleger. Als wir uns dem südamerikanischen Kontinent näherten besuchten uns Fregattvögel und andere Meeresvögel. Neben sehr sonnigen Tagen hatten wir auch etwas Regen, der sich auf dem Schiff staute, und zahlreiche wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge. Am 9.12.2016 um 19:40 Uhr überquerten wir den Äquator, aber es war dunkel und die Äquatortaufe entfiel, doch eine Flasche Sekt wurde trotzdem getrunken. An einem schönen Abend wurde auf dem Oberdeck gegrillt und zum ersten Mal waren die komplette Mannschaft und die Passagiere an einem Tisch.

Am 13.12.16 erreichten wir nach 14 Tagen ohne Landsicht Brasilien und fuhren durch eine Brücke in den engen Hafen von Vitoria ein. Abends war dann eine tolle Abendstimmung auf dem Schiff. Nach kurzem Aufenthalt fuhren wir dann weiter und das Wasser war Spiegelglatt. Kurz vor der Einfahrt nach Rio de Janeiro kam uns das Kreuzfahrtschiff Norwegian Sun entgegen. Leider hatte es der Wettergott nicht so gut mit uns gemeint und es war bewölkt und regnerisch, so dass man den Zuckerhut nur mit Wolkenbedeckung und die Christusstatue gar nicht sehen konnte. Trotzdem war die Einfahrt mit dem Blick auf die Stadt sehr eindrucksvoll. Leider durften wir in Rio nicht aussteigen, doch konnten wir bei der Abfahrt am nächsten Abend, obwohl das Wetter immer noch nicht besser war, einen trüben Blick auf den Zuckerhut und die Christusstatue erhaschen.

  Unser nächstes Ziel war Santos. Doch zuerst hatte Christine Geburtstag und wir tranken den aus Deutschland mitgebrachten Sekt zum Frühstück. Und noch eine Überraschung. Anani, der rumänische Schiffskoch, hatte einen Kuchen zum Geburtstag gebacken.


Vor der Küste lagen zahlreiche Schiffe vor Anker und bald hatten wir einen tollen Blick auf die von Hochhäusern gespickte Küstenlinie von Santos. Während auf der linken Seite moderne Häuser zu sehen waren gab es auf der anderen Flussseite die Hütten der ärmeren Menschen. Aber auch zu den hinter der Stadt in die Hügel gebauten Häusern führen keine Straßen sondern nur Fußwege und Treppen.

Wir durften an Land
J. Endlich, seit Le Havre vor 3 Wochen zum ersten Mal. Wir ließen uns auch wieder wie in Le Havre vom Seamen´s Club abholen. Diese Club´s gibt es in allen Häfen und bieten kostenlosen Shuttle-Service zu den Seamen´s Clubs in den Städten an. Wir fuhren durch Santos und dort gab es unter anderem diese eigenartigen Fahrräder mit zusätzlicher Verstärkung in der Mitte. Dann waren wir im Seamen´s Club, dem deutschen Seemannsmission in Santos. Er war weihnachtlich geschmückt und es gab mal wieder Internet und Christine konnte günstig an ihrem Geburtstag nach Hause telefonieren und ich die Homepage updaten. Es war dann schon dunkel als wir wieder an der Grande Francia ankamen und die Beladung mit Fahrzeugen für Monte Video war noch voll im Gange. Am nächsten Morgen war dann das Oberdeck voll mit den Fahrzeugen von Chevrolet.

Auf der Weiterfahrt, ca. 800 km vor Montevideo, wurde dann das Schiff gestoppt. Wir waren zu früh und dürfen erst am 21.12. in Campana zur Entladung der Rallye Dakar Fahrzeuge ankommen. So ergaben sich für die Crew als auch die Passagiere die Gelegenheit, von dort wo die Festzurrleinen aufgewickelt sind, zu angeln. Wir angelten zwar nicht, sahen jedoch einen Hammerhai ziemlich nah an uns vorbeischwimmen.

Wir passierten Montevideo mit dem Bewusstsein, dass es noch über eine Woche dauern würde, bis wir dort endlich mit unserem Husky von Bord können. Auch wissen wir jetzt, warum die Stadt „Montevideo“, d.h. „ich sehe den Berg“ heißt, denn der einzige Hügel, den man weit und breit sehen kann, ist dort. Wir hatten wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang und wir machten ein paar Spaßfotos.

Dann fuhren wir an Buenos Aires vorbei und winkten Julia und Dominik, die ja mittlerweile dort eingetroffen waren, zu
J.

Danach ging es nach Campana, wo die Fahrzeuge der Rallye Dakar ausgeladen werden. Man muss dorthin durch einen engen Kanal fahren. Es war wenig Platz zwischen den Schiffen und am Ufer waren sowohl Hütten der hier lebenden Einwohner zu sehen als auch ausgemusterte Schiffe, die jetzt als Restaurant benutzt werden. Aber auch reichere Argentinier haben dort ihre Häuser. Beim Festmachen am Hafen musste die Grande Francia sich um 180° drehen. Vorne waren dann nur noch 7 Meter bis zum Ufer. Der Anlegeplatz wurde streng bewacht durch Militär und Polizei. Um 22 Uhr mussten wir unsere Zimmer öffnen, Zollbeamte durchsuchten alle Zimmer mit einem auf Drogen abgerichteten Spürhund. Für uns war das eher ein Spaß, doch überall auf dem Schiff befanden sich mittlerweile hochbewaffnete Militärangehörige. Am Morgen wurde dann unter höchster Sicherheitsstufe begonnen, die Fahrzeuge der Rallye Dakar auszuladen und alle Fahrzeuge mussten durch den mobilen Scanner.

Der Hafen von Campana liegt direkt bei der Stadt. Da wir in die Stadt gehen wollten mussten auf dem Weg dorthin auch unsere Rucksäcke durch einen mobilen Scanner. Dort angekommen benötigten wir erst einmal argentinisches Geld und durften uns 40 Minuten in die Schlange vor dem Automaten einreihen. Wir kauften uns eine argentinische Telefonkarte, um mit Julia und Dominik telefonieren zu können und gingen in ein Restaurant mit WiFi um die Homepage upzudaten. Danach machten wir einen Spaziergang durch die Stadt und waren dann rechtzeitig zum Abendessen wieder zurück auf der Grande Francia. Noch in der Nacht fuhr das Schiff dann 20 km weiter von Campana nach unserem letzten Hafen vor Montevideo, Zarate, wo wir über Weihnachten bleiben werden. Nach neuerster Info sollen wir dann am 27.12. in Montevideo ankommen, doch es gab in der Vergangenheit auch immer wieder kurzfristig Änderungen.

In Zarate gingen wir in die Stadt und mussten erst mal nach dem Weg fragen. Dann gab es zuerst ein Eis und zum Durstlöschen ein Warsteiner J. Und auf der Plaza gab es einen reich geschmückten Weihnachtsbaum.
Am Heiligabend morgens hatten wir einen tollen Blick auf den nebelverhangenen Wald auf der anderen Flussseite und einen prächtigen Sonnenaufgang. Nachdem wir im Vorfeld mit dem Kapitän der Grande Francia und dem für Südamerika zuständigen Agenten von Grimaldi die Zusage bekamen, dass Julia und Dominik mit uns den Heiligabend auf dem Schiff verbringen konnten fuhren wir morgens zum zentralen Busbahnhof in Zarate und warteten und warteten … Doch der Bus aus Buenos Aires lies die beiden in Lima aussteigen, einer Stadt in ca. 15 km Entfernung. So mussten sie eine Fahrgelegenheit nach Zarate suchen, da es kein Taxi gab. Glücklicherweise fanden sie jemanden. Mit Verspätung fuhren wir dann  nach dem herzlichen Wiedersehen zum Hafen. Dort angekommen dann die nächste Überraschung. Um es kurz zu machen, Julia und Dominik durften aufgrund der ablehnenden Haltung der Hafenbehörde nicht mit uns auf das Schiff. So holten wir aus dem Schiff noch einige Getränke und Knabberzeug und fuhren mit einem Taxi nach Zarate zu einem Hotel für die beiden. Wir tranken erst mal einen Begrüßungssekt auf die Ankunft und die negative Erfahrung. Wir fanden noch einen geöffneten Laden und kauften Dosenbier als Weihnachtsgeschenk für jeden im Park. Dann die nächste Überraschung: Es gab in ganz Zarate kein geöffnetes Restaurant. So gingen wir zurück zum Hotel. Dort bekamen wir vom privaten Weihnachtsessen der Hotelfamilie ein „Dinner for Two“ und als Dessert machten wir uns mit Dulce de Leche und Bananenscheiben belegte Kekse
J. Da es kein Taxi mehr gab fuhr uns schließlich der Hotelbesitzer zum Hafen zurück.

      Am 26.12. ging es dann von Zarate los Richtung Montevideo. Doch kam wieder eine Verzögerung. Ein Kreuzfahrtschiff lag an dem für die Grande Francia vorgesehenen Platz und wir mussten einen weiteren Tag kurz vor Montevideo auf dem Schiff verbringen. Am 27.12. abends ging es weiter und dann kam uns auch das Kreuzfahrtschiff entgegen. Und nun legten wir in Montevideo an, wir waren da! Wir machten auch noch ein letztes Bild mit dem Kapitän. Am Morgen den 28.12., 38 Tage nach dem Auffahren auf das Schiff, durften wir und die anderen mit den Fahrzeugen aus dem Schiff fahren. Dann kam noch die Zollkontrolle, doch niemand interessierte sich für die ca. 30 0,25 l Weinflaschen, die wir in den vergangenen Wochen gehortet hatten. Wir sind in Südamerika J

 

Jetzt fängt unserer Reise eigentlich erst an, weiter geht´s jetzt im Bericht Dezember 2016